Wir sind ein Bewusstseinsfeld / Zusammenfassung eines Interviews mit Frederico Faggin



Frederico Faggin war einer der entscheidenden Entwickler des Computers, äußerst erfolgreich mit schließlich eigener Firma und vielen Auszeichnungen für seine Erfindungen und Entwicklungen. Auf der Höhe seiner Karriere wurde er immer unzufriedener, weil er sich zunehmend mit künstlicher Intelligenz beschäftigte und damit die Frage nach dem Bewusstsein immer dringender wurde.  Das Bewusstsein aus der Materie heraus einfach entsteht, hat ihn nicht überzeugt.  


Das führte eines Tages in einem Weihnachtsurlaub zu einer spirituellen Erfahrung, in der er sich als um seinen Körper herum erfahren hat, getaucht in unglaubliche bedingungslose Liebe und Freude. Er beschreibt es so, dass er sich endlich und tatsächlich zuhause gefühlt hat; dass dieses Erleben wirklich “er” ist und dass alles aus diesem Stoff hervorgeht. “Ich bin alles, ich behalte nur meinen Standpunkt”


Daraufhin hat er sich der wissenschaftlichen Erforschung des Bewusstsein verschrieben und hat zusammen mit Quanten-Physikern folgendes neues Paradigma entwickelt:


Jeder von uns ist ein Bewusstseinsfeld. Dieses Bewusstseinsfeld existiert nicht im Raum-und Zeit sondern Raum-und Zeit existieren in diesem Feld. 


Innerhalb dieses Bewusstseinsfeld ist man sowohl der Beobachter, das was man beobachtet und das Beobachten selbst. (Genau dies ist auch die Aussage von Advait Vedanta und Kaschmir Shaivismus, man findet es aber auch in vielen religiösen Weltbildern).


Etwas einfacher formuliert und in moderne Sprache übersetzt gibt uns Faggin folgendes Bild: Unser Körper ist wie eine Drohne, die vom Bewusstsein gesteuert wird. Wir sind also nicht unser Körper und unsere Gedanken sondern unser Körper und unsere Gedanken und Gefühle entstehen in unserem Bewusstseinsfeld. Was wir fühlen, sehen und begreifen ist im Feld, nicht im Gehirn oder im Körper.


Oder anders ausgedrückt. Was wir als 3 dimensionale Wirklichkeit betrachten ist wie ein Buch, dass wir in der Hand halten können. Die dahinterliegende Wirklichkeit, also das Feld ist der Autor des Buches.


Die grundlegende Erkenntnis is also: Die materielle Wirklichkeit entsteht aus dem Bewusstseinsfeld (oder den vielen verschränkten Bewusstseinsfeldern) und nicht, wie bislang in unserem westlichen Weltbild umgekehrt:  aus der Materie entsteht Bewusstsein (die Theorie der Emergenz des Bewusstseins).


Das ganz Besondere der Forschung von Faggin ist aber, dass er vor allem den freien Willen von uns  (also den freien Willen des Feldes) unterstützt. Ob wir einen freien Willen haben wird ja derzeit sehr in Frage gestellt und diskutiert.  Was die Quantentheorie schon lange zeigt ist, dass aus dem Feld der unendlichen Möglichkeiten immer wieder etwas eindeutiges entsteht. Dieser Übergang von statistischen Wahrscheinlichkeiten zu etwas Konkreten ist seit bislang etwas, über das es keine allgemein akzeptierte Interpretation gibt. (Beschrieben wird es als das Zusammenbrechen der Wellenfunktion).


Was Faggin immer wieder ins seinen Interviews betont ist, dass auch in der Wissenschaft das zugrundeliegende Paradigma darüber entscheidet, was und wie erforscht  wird. Es gibt immer ein zugrundeliegenden Postulat oder Grundannahmen, aufgrund derer dann Experimente gemacht werden, die das Postulat entweder unterstützen oder widerlegen. 


Er insistiert, dass das beste Postulat eines ist, was sich uns selbstverständlich erschliesst. Also etwas, was aus unserem Erleben her nicht weiter hinterfragt werden kann.  Und das ist eben, dass wir bewusst sind und einen freien Willen haben. Dies sollte dann durch die Wissenschaft belegbar sein (oder eindeutig widerlegt werden können). Was er zusammen mit Quanten-Physikern bislang an wissenschaftlichen Erkenntnissen zusammengetragen hat unterstützt aber genau diese offensichtliche Prämisse: Wir sind bewusste Wesen mit einem freien Willen.  


Er sieht die Wichtigkeit dieser Erkenntnis vor allem vor dem Hintergrund, dass wir uns mit unserer Faszination für Künstliche Intelligenz Gefahr laufen uns am Ende selbst zu “Maschinen” machen, die von Maschinen (KI) manipuliert werden.


Den Unterschied zwischen einem Computer und uns beschreibt er unter anderem wie folgt: Wir, als bewusste Wesen, habe alle Information zu unserer Form in jeder Zelle unseres Körpers. Jede unserer Milliarden von Zellen hat in der DNA den Bauplan des gesamten Organismus inne und besteht aus sog. Teilchen. Dabei ist wichtig zu verstehen, dass eine Zelle aus Teilchen besteht, die nicht als separaten “Bällchen” zu verstehen sind sondern Teil des Quantenfelds sind. Sie sind ein Zustand des Quantenfelds und können nicht von diesem getrennt verstanden werden. Damit ist derKörper holographisch, sozusagen eine sowohl mechanistische als auch quanten-mechanistische Gestalt.


Ein Computer basiert aber auf mechanischen Schaltern, die  nur “an oder aus”, 0 oder 1. “kennen”. Damit ist klar, dass ein Computer kein Erleben oder Erkennen, also kein Bewusstsein haben kann weil er mechanistisch ist und keinen Zugang zum Quantenfeld bzw. Bewusstseinsfeld hat. 


Um ein bisschen mehr auf seine Forschung einzugehen:  Wichtig ist es, den Unterschied zwischen klassischer Information und Quanten-Information zu verstehen. Klassische Information kann reproduziert und geteilt werden.  Bei Quanteninformation ist dies nicht der Fall.  Er nennt sie privat und nicht unmittelbar vermittelbar. Dies entspricht ja unserem Erleben. Was wir fühlen und erleben, können wir nicht direkt teilen und vermitteln. Mit der Sprache können wir einen Teil davon in klassische Information übersetzen und mit anderen teilen.  So zum Beispiel der Satz “ich liebe Dich” kann nicht wirklich das vollumfängliche Gefühl vermitteln sondern nur symbolisch etwas beschreiben, was viel weiter und größer ist als die Worte ausdrücken können. Dabei geht viel von dem eigentlichen Erleben verloren. 


Das heißt, die zugrunde liegende Wirklichkeit ist das Erleben im Feld oder besser des Feldes. Was wir dazu sagen oder ausdrücken und mit anderen teilen können ist aber nur eine Representation, nicht aber das Erleben selbst.


Man könnte also auch sagen, was wir fühlen und erleben  ist die Landschaft, das Quanten- bzw. Bewusstseinsfeld,  die Quanten-information hingegen ist die Landkarte. 


Damit ist auch der freie Wille im Feld und nicht in der Zelle oder dem Organismus. 


Eine genauere Beschreibung der wissenschaftlichen Erkenntnisse folg.


Interview


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