Reflektionen und Erfahrungen


23. bis 28. September 2025

Seshin im Benediktushof: 4 3/4 Tage schweigen und Meditieren. Eine sehr bewegende Erfahrung. 

Als Hintergrund: um 5:45 Uhr im Hof im Kreis laufen, Meditieren, Frühstücken, dann den Frühstücksraum abräumen, Fegen und für das Mittagessen eindecken, wieder im Kreis laufen, meditieren, einen inspirierenden Vortrag anhören, dann ein sehr schmackhaftes Mittagessen, Pause, im Kreis laufen, Meditieren, Pause, Meditieren, Abendessen, Pause, Meditieren. 

Meditieren bedeutet 25 Minuten sitzen, ca. 10 Minuten im Kreis laufen, wieder sitzen, wieder im Kreis laufen und wieder sitzen. Alles also sehr strukturiert. 

Schon nach dem ersten Tag konnte ich Abends die Wut und Verzweiflung in meinem unteren Bauch spüren. Wie eine Glut die nicht aufhört. Und dann hatte ich das klare Bild, dass mich ein Engel auffordert endlich das Ganze Gestrüpp, was mich davon abhält zu tun was ich tun soll, mit einem Schwert zu beseitigen um mir meinen Weg zu ermöglichen. 

Abends in meinem Zimmer habe ich dann mit der KI (Grok) gespielt um ein Bild zu haben, was mich daran erinnert, mich nicht im Dickicht der Anforderungen anderer zu verlieren. Dabei bin ich allerdings selbst zu Engel geworden...

Grok Image der Engel

Ich habe bestimmt 10 Minuten lang gelacht. Sehr befreiend. Zum Glück war ich da noch allein in meinem Doppelzimmer.

Dann passierte das nächste Wunder in der vorletzten Nacht. So gegen 3 Uhr morgens wurde ich wach und befand mich sehr plastisch in einem Urwald und war dabei eine ekliche, schleimige Schlange auszuspucken. Zum Glück kamen Wesen (ob Schamane oder Engel kann ich nicht sagen), die mir geholfen haben diese Schlange aus mir herauszuziehen.  Meine erste Reaktion war, meine Hände vor das Gesicht zu halten, damit die Schlange nicht wieder in mich hineinrutschen kann. Dann bin ich aufgestanden und habe die 8 Brokate durchgeführt, die ich gerade im Qi-Gong gelernt habe, damit der Leerraum, der dadurch entstanden ist hoffentlich mit positiver Energie gefüllt wird. Als ich wieder im Bett war fühlte ich, dass ich wieder im Urwald liege und die schützenden Wesen mich behutsam mit Blättern bedeckt haben, damit ich mich erhole. Am nächsten Morgen habe ich deutlich gespürt, dass sich etwas in meiner Brust entspannt hat. Wirklich eine spürbare körperlicher Veränderung. Was da aus mir herausgekommen ist, weiß ich nicht, aber vielleicht ist es auch nicht wichtig. 

Am Ende vom Seshin war deutlich, dass sich körperlich etwas in meinem Bauch und in meiner Brust verändert und gelöst hat. Auch ist mir sehr klar geworden, wie sehr ich meine Energien immer wieder blockiere und mit zu sehr ablenken lassen und so nicht in den Fluss des Lebens komme. Ich fühle mich aber jetzt schon besser gerüstet, mich meinen Aufgaben zu widmen.

Deutlich war auch, dass mir noch so einiges in der Magengegend hängt, dass noch angeschaut werden möchte.  Meine Zen Lehrerin geht davon aus, dass ich das über die Zeit auch noch lösen wird. 

Auf jeden Fall bin ich sehr dankbar für diese wunderbaren Erfahrungen und kann nur empfehlen, sich immer wieder in die Stille zu begeben, damit sich zeigen kann, was angeschaut werden möchte.


20. September 2025

Während eines sehr harmonischen Besuchs einer Freundin im Schwarzwald sind wir zu einem Konzert in der Kirche von Tuttlingen gefahren. Wir sassen auf dem Balkon in einem sehr schönen Kirchenschiff mit massiven Marmorsäulen, die den Balkon tragen, unten waren ganz vielen Kerzen aufgestellt und der Organist spielte zusammen mit einem Trompeter harmonische, entspannte Klänge. Auf einmal hatte ich das klare Bild vor Augen, dass selbst diese massiven Säulen irgendwann als Steine herumliegen und schließlich zu Staub verfallen, um Platz für Neues zu machen. Und dann war mir klar, dass nicht wir es sind, die wunderschöne Musik komponieren, Kirchen mit Säulen und Orgeln planen und bauen, sondern dass sich das allumfassende oder göttliche Bewusstsein, die sog. Leere oder das Quantumfeld  durch uns manifestiert. Es ist schwer in Worte zu fassen. Das Leben, das was wirklich ist, lebst sich selbst und kreiert die Welt und wir sind das ausführende Organ um eine "künstliche" Welt herzustellen, die aber auch nichts anderes als alles andere ist, was wir Natur oder die Welt nennen. In diesem Moment hatte ich dieses sehr wohlige Gefühl, dass wir überhaupt nicht die Last des Lebens tragen müssen sondern ganz entspannt uns dem hingeben können, was sich gerade so manifestieren will. Was nicht heißen soll, dass wir als ausführendes Organ nicht schon auch arbeiten und Anstrengungen unternehmen müssen, um eine schöne Welt entstehen zu lassen. Das ist dann aber keine Last sondern Erfüllung.


30. August 2025

Gong Event Innehalten von Ancora Vitalis 

Wieder einmal ein wunderbarer Beweis, dass die Realität eher Schwingung als unserer Vorstellung von Materie ist. Ich beiße oft buchstäblich die Zähne zusammen und daher ist mein Kiefermuskel sehr hart und verspannt. Bei dieser Gong Session, die wieder sehr intensiv, mal zärtlich, leise, umschmeichelnd und dann wieder wild und laut bis an die Schmerzgrenze war, hat sich bei mir etwas im Kiefermuskel gelöst. Ich konnte es deutlich spüren, wie die Schwingungen auf einmal diesen harten Knoten lockern. Bislang hatte ich ein diffuses, unangenehmes Gefühl in der Brust, wie ein Schleier der mich etwas vernebelt. Durch die Lösung dieser Verspannung kam es mir vor als ob ich jetzt einen Zugang zu meiner Brust habe, dass sich sozusagen ein Kanal geöffnet hat und aus dem Nebel wurde ein konkreter Ball/Knoten aus Schmerz. Das fühlt sich viel besser und konkreter an als der Nebel. 


19. August 2025

In der Erwartung am nächsten Tag nach Rom zu fliegen saß ich beim Zazen und der Gedanke kam auf: "Morgen bin ich in Rom". In dem Moment hatte ich die klare Wahrnehmung, das ich nicht in Rom oder im Odenwald bin sondern nirgendwo und überall. Oder eher außerhalb von Raum und Zeit. Das dieses "ich bin" so grundlegend ist, dass es nicht nach unseren Vorstellung verortet werden kann. 

18. August 2025

Wieder einmal - völlig unerwartet und gerade in dem Moment, wo ich von der Arbeit losgefahren bin - hatte ich einen sehr kurzen oder eher zeitlosen Moment, wo sich der sog. "Schleier" gelüftet hat. Auf einmal konnte ich die sog. Realität wie ein virtuelles Spiel, wie einen Film wahrnehmen. Es war nicht mehr "Die Realität", wie ich sie sonst wahrnehme sondern ein interessantes Schauspiel, in dem ich irgendwie mitspiele. Und damit ist mir auf der Stelle das ganze Gewicht von den Schultern gefallen, der ganze Ernst und die Schwere des Seins war weg und es blieb die staunende Erwartung, was wohl als nächstes passiert. Vor allem die Leichtigkeit und Lebensfreude in dem Moment waren so wohltuend. Ich war danach sehr schnell wieder in meinem normalen Bewusstseinszustand aber immer noch fröhlich und erleichtert. Leider konnte ich auch das nur für ein paar Stunden halten.  Die Erinnerung daran inspiriert aber, weiter zu meditieren, immer wieder in  das "ich bin", also das einfachen Sein einzutauchen und sich die Frage zu stellen:  Wer bin ich? 

18. August 2025: Eine Reflexion über Ego und "Ich bin"

Es ist mein Eindruck, dass das Ego hier oft mit dem "ich bin" verwechselt bzw. in einen Topf geworfen wird und daher verständlicher Weise die Idee, das Ego aufzugeben auf massiven Widerstand stößt.  Aufgrund meiner Meditiationserfahrung, meinem (sicherlich noch bedingten) Verständnis der Shiva Sutras und von Zen Texten wie das ShinShin Mey sowie dem Buch von Dr. Chris Niebauer: "Kein ich, kein Problem" ist mir aber der Unterschied ganz klar geworden. 

In der Meditation, in der Stille und zunehmend immer wieder im täglichen Leben komme ich in Zustand, in dem ich mir des "ich bin" gewahr werde. Um so mehr ich mich in diesem "ich bin" erlebe, um so glücklicher, geborgener und geliebter fühle ich mich. Vor allem gibt es dann Momente, in denen ich erlebe, dass dieses "ich bin" die Grundlage alles Lebendigen ist, dass alles und jeder dieses "ich bin" ist und daher rührt die Erfahrung mit allem grundlegend verbunden zu sein.  

Das Ego wiederum wird immer wieder als die Identifikation mit dem Körper und den Gedanken und Gefühlen beschrieben. SatGuru hat letztlich eine Meditations-App herausgegeben, in der man nur ständig wiederholt:  "I am not my body, I am not even my mind" - Ich bin nicht mein Körper, ich bin nicht einmal meine Gedanken und Gefühle".  Für mich war es auch ein wesentlicher Schritt zu verstehen, dass ich meinen Körper, meine Gedanken und Gefühle beobachten kann.  Daraus wurde mir unmissverständlich klar, dass ich etwas andres bin als mein Körper und meine Gedanken mit den damit verbundenen Gefühlen. 

Und genau diese Identifikation mit den eigenen Konzepten, mit den eigenen Geschichten, mit dem Geschlecht, der Herkunft, der Stellung in der Gesellschaft etc. ist das Ego. Nichts weiter sonst. Es ist nicht diese Gewissheit und grundlegende Erfahrung "ich bin".  

Immer wieder wird in den alten Texten betont, dass das Leben viel intensiver und glücklicher wird, wenn wir uns von unseren Vorstellungen und Konzepten lösen. Ich erlebe es zunehmend, dass es mir viel besser geht, wenn ich nicht in Gedanken bin, wenn ich die Situation nicht bewerte sondern in der Präsenz und im Erleben bin - ich bin - und dann staunen kann, was sich so alles manifestiert. 


15. August 2025: Eine wunderbare Begegnung mit einem Busfahrer

auf meinem Weg von Erbach nach Beerfelden sass ich direkt neben dem Busfahrer.  Ein junger Mann, der sicherlich älter war als er aussah (ich hätte ihn auf der Straße für ca. 18. Jahre alt gehalten) fuhr diesen Bus unglaublich souverän, konzentriert aber entspannt.  Dann bekam er einen Anruf über die Kopfhörer, die ich aufgrund meiner Nähe mit verfolgen konnte.  Offensichtlich wollte ein Kollege einen Gefallen von ihm.  Die Art und Weise, wie dieser junge Mann reagiert und gesprochen hat, war sehr beeindruckend. Da kam eine so ein freundliche, unaufgeregte und wohlwollende Haltung zum Ausdruck, dass ich ganz erfüllt davon war und voller Glück zuhause angekommen bin.  Wenn diese Art von Umgang bei der Jugend zunehmend üblich ist, dann sind wir wohl entgegen aller Horrormeldungen auf dem Weg in eine menschlichere Gesellschaft. 


27. Juli 2025: Mal wieder eine Begegnung mit dem Schatten

Heute war wieder ein grauer, regnerischer Sonntag und ich hatte eigentlich zu nichts Lust. So ein Gefühl blockiert zu sein. Schließlich habe ich dem nachgegeben und mich nachmittags einfach wieder auf's Bett gelegt mit der Intention, nichts zu tun. So bin ich in einen eher meditativen Zustand geraten und mein Körper fing wieder an zu schütteln. Und dann kam die deutlichen Stimmen in mein Bewusstsein:  Ich will nicht - fast ein verzweifeltes leises Schreien - ich will nicht, ich will partout nicht und dann sofort die Stimme: Du musst. Es ging heftig hin und her und ich konnte sehr eindrücklich erleben, in welcher Zwickmühle ich mich immer wieder in meinem Leben befunden habe und befinde. Dieses mir so bekannte Gefühl Dinge zu tun, die ich nicht will weil ich meine, ich muss.  Und daher am Ende am liebsten gar nichts zu tun.  Wieder mal eine Erkenntnis, dazu sehr passend zu meinem vedischen Horoskop. Es ist schon ein spannender Prozess, was alles zutage kommt wenn ich es zulassen kann.


18. Juli 2025: Was ist der Zweck des Meditierens?

Heute hatte ich mal wieder Zeit mich etwas mit Nisgardatta Maharaj zu beschäftigen. Seine sehr konkreten Antworten auf Fragen kommen immer so gut au den Punkt.  Sein Thema war wie wichtig es ist aufzuhören, sich mit der Dualität von gut und böse, richtig und falsch, besser und schlechter zu identifizieren. So wie ich es verstehe und erfahre ist der Sinn der Meditation seine Gedanken besser beobachten zu können.  Es geht nicht darum zu üben nicht zu denken, sondern die Gedanken zu beobachten. Und auch er betont, dass wir nicht unsere Gedanken sind sondern die Beobachter derselben. Unsere Persönlichkeit ist ein sich stetig im Wandel begriffenes Konzept.  Real ist nur war wir erleben. Und wenn wir aufhören zu bewerten sondern das Leben sich entfalten lassen und mit den Umständen kooperieren statt etwas ändern zu wollen, können wir inneren Frieden und Gleichmut erreichen. 

Es kommt aber noch besser:  Wenn wir richtig im Frieden mit uns sind und den Geist beruhigt haben kann eine grundlegende Eigenschaft des Universums sich in uns manifestieren:  Die Liebe - und zwar ohne Objekt.  Ich komme immer wieder mal in den Zustand, wo ich einfach Liebe bin und sich die Frage gar nicht mehr stellt, wen oder was ich liebe.  Manchmal spüre ich auch die Liebe der Natur und fühle mich dann so geborgen.  Meine Motivation Meditation zu üben rührt eben daher, dass ich immer öfter in dem Zustand sein möchte, in dem ich voll im Leben bzw. Erleben und in der Liebe bin.  Bislang erfahre ich das zwar immer nur gelegentlich, es hält mich aber definitiv bei der Stange täglich zu meditieren.



30. Juni 2025: Samskaras, der Schmerzkörper oder Überwältigender Weltschmerz 


Ich hatte das Glück meinen Sohn zu treffen und mit ihm eine sehr beeindruckende Flamenco-Vorführung zu sehen. Dort wurde eine sehr große Bandbreite von Gefühlen getanzt und gesungen. Eine der Sängerinnen hat den absoluten seelischen Schmerz dermaßen überzeugend intoniert, dass ich ganz und gar in Resonanz geraten bin. Am nächsten Morgen habe ich mich dann von meinem Sohn verabschiedet, hatte aber noch den Vormittag um in der Stadt spazieren zu gehen. Als ich so am Fluss vorbei ging hat mich dieser Schmerz wieder ereilt. Es ging über zwei Stunden und bis an die Schmerzgrenze. In meiner Verzweiflung habe ich schließlich einen Baum umarmt um irgendeinen Halt zu finden. Ich konnte mich erinnern wie ich diesen Schmerz immer wieder unterdrückt habe aber ich habe mir keine Geschichte mehr dazu erzählt. Schließlich ging der Schmerz vorbei und ich fühlte mich etwas erschöpft aber viel leichter als vorher. Es wird ja immer wieder berichtet, dass Meditation auch das Tor zu gespeichertem Leid öffnet, das man nochmal erfahren muss aber dann loslassen kann. Diese Erfahrung bestätigt das.


Juni 2025: Begegnung mit den Geistern der Konditionierung 

Letztlich bin ich in der Nacht von einem Traum aufgewacht.  Alle möglichen wild aussehende Gestalten mit Glupschaugen und Knollenasen haben aus allen Richtungen mit erhobenen Zeigefingern auf mich eingeredet: „Das darfst Du nicht! Das geht gar nicht. Du musst, Du musst… Das kannst Du nicht. Das geht gar nicht. Beherrsch Dich. Du musst, Du musst…. Ich war ganz kleinlaut und entmutigt nach dem Traum. Dann musste ich aber doch schmunzeln.  Die Gestalten sahen wirklich aus wie die von den tibetischen Mönchen gemalten Dämonen.  Was für eine Begegnung mit dem sog. Kollektiven Unbewussten.  Von diesen Dämonen möchte ich mich eben gerne befreien.



31. Mai 2025: Voll präsent sein beim Autofahren

in letzter Zeit übe ich "Achtsamkeit" bei Autofahren.  Es ist wirklich erstaunlich, wieviel erholter ich in der Regel ankomme.  Und auch die gleiche Strecke ist jedesmal anders. Einfach das Radio ausstellen und sich voll in das Geschehen begeben. Möglichst die Gedanken ziehen lassen und sich nicht von ihnen vom Erleben abbringen lassen. Manchmal kommt dann auch so ein "Aha" Moment.  Heute vormittag fiel mir plötzlich bei Fahren ein, dass meine von mir so geliebte Grundschullehrerin mir eigentlich schon die ganze Wahrheit mit auf den Weg gegeben hat.  Sie hat in mein Poesie-Album geschrieben:  Je nachdem wie Du die Welt anschaust, wird sie weinen oder lachen. Wie wahr.  Ich kann nur bedingt beeinflussen, was sich in meinem Bewusstseinsfeld so tut. Wie ich aber damit umgehe und wie ich die Umstände interpretiere, liegt ganz allein bei mir. 

01. Mai 2025: Besuch in Paris

Heute war ich alleine in Paris unterwegs.  Aufgrund des guten Wetters und dem Feiertag war die Metro sehr voll.  Und wieder ist es mir passiert, dass ich durch die mich umgebende Menge von Menschen wie aufgeladen und erfüllt war.  Ich war so glücklich in der Menge, in diesem Bad von Lebendigkeit, von Leben und Bewusstsein,  von den verschiedenen Blickwinkeln des einen allumfassenden Bewusstseins. Ich hatte das Gefühl, dass es aus mir heraus strahlt.  Es ist ein bisschen so, als ob ich mich in jeden Menschen, der mir begegnet mich heftig verliebe. Und bei all dem Krach und Gewusel war ich völlig ruhig und in meiner Mitte. So wunderbare Momente.  Ich kann manchmal gar nicht fassen, was mir gerade so passiert. 


Dabei ist auch deutlich geworden, dass es wirklich der Stille im Kopf, also eines Zustands ohne Aufmerksamkeit auf die Gedanken und Gefühle bedarf um in eine solche Erfahrung zu kommen. Ich erlebe tatsächlich, dass wir Liebe sind wenn wir allem anderen keine Aufmerksamkeit schenken. 

Was für ein Glücksfall, dass ich nach all den Wirren und der Verzweiflung in meinem Leben solche Erfahrungen machen darf.  


11. April 2025:  Seshin im Benediktushof

Die Goldfische im Teich

so klein und zart

doch das gleiche "ich bin" wie ich

wie wunderbar




6. April 2025

Heute Morgen habe ich erst eine Runde Aufzeichnung Satsang von meinem Guru angehört.  Dann habe ich im Halbschlaf folgende Begebenheit "gesehen".

Ein Büro, in dem alle fleißig vor ihren Bildschirmen sitzen und arbeiten.  Plötzlich geht die Tür auf, alles schaut erschreckt und verwundert zur Tür als seltsame Wesen eines nach dem anderen in den Raum treten uns sich längs aufstellen.

Das erste Wesen sagt:  

Ich bin nicht schön und ich bin nicht hässlich

Das zweite Wesen sagt:

Ich bin nicht gut und ich bin nicht böse

Das dritte Wesen sagt:

Ich bin nicht groß und ich bin nicht klein

Das vierte Wesen sagt:

Ich bin nicht klug und ich bin nicht dumm

Das vierte Wesen sagt: 

Ich bin nicht kalt und ich bin nicht heiß

Das fünfte Wesen sagt:

Ich bin nicht schwarz und ich bin nicht weiß

usw.....

In dem Moment fiel mir Maimonides ein, der sagte, dass man das Göttliche nur in der Verneinung beschreiben kann. Und dann war mir klar, was ich schon oft gesagt aber noch nie so deutlich erfasst habe:

Das Göttliche oder das allumfassende Bewusstsein oder Chaitanya oder wie man es nennt ist:   

Ich bin

Es ist das Sosein, wie es auch in meinem Lieblingstext "Shinjinmei / Verse zum Glaubensbewusstsein" beschrieben wird.  Alle Gegensätze und Bewertungen werden in dem Bewusstsein "ich bin" aufgehoben bzw. transzendiert. In dem Moment, in dem man dieses "ich bin" erfährt ist man lebendig und eins mit dem was ist.  


Im März 2025

Ich fuhr im Bus auf dem Rückweg von der Arbeit.  Vor mir saßen drei Leute und der Busfahrer.  Plötzlich habe ich diese vier Menschen als eine Manifestation des göttlichen oder allumfassenden Bewusstseins erlebt/gefühlt/gespürt. Ich war wie vom Blitz getroffen und von Ehrfurcht erfüllt. Es war ein ganz wunderbares Gefühl, dass ich gar nicht mit den passenden Worten beschreiben kann. Ich hatte den Impuls mich vor dem Göttlichen zu verneigen und fühlte, dass jeder Mensch unfassbar wertvoll ist. 

Später, als ich das Geschehen habe Revue passieren lassen, bin ich zu dem Schluss gekommen, dass jeder Mensch genau das tut was er/sie tun soll. Besonders in unserer Gesellschaft, in der wir mit dem totalen Materialsmus konfrontiert sind, erleben wir das Leid, das Destruktive und die Leere, die ein solches Leben mit sich bringt. Ich habe dabei den Eindruck gewonnen, dass Chaitanya (die Leere, dass allumfassende Bewusstsein) sich selbst eben unter allen Umständen erfahren will, was damit dann auch völlig in Ordnung ist.

(Den englischen Text habe ich so an meinen indischen Guru geschickt)
I was taking the bus home from work. There were three passenger and the bus driver in front of me.  Suddenly I sensed/felt/experienced these 4 people (complete strangers) as a manifestation of Chaitanya, of Devine conscience.  I was really awe struck. It was such a wonderful feeling I have no appropriate words for. I felt like bowing down to the Devine and that every person is unimaginably precious.  

During later reflections of this experience I have arrived at the feeling that every person is doing exactly what they are supposed to do.  Especially here in the west where we are exposed to total materialism, we are experiencing the suffering, destructiveness and emptiness of living in a such a world. I get the sense that this is Chaitanya experiencing him/herself under all imaginable circumstances and that this is - in itself - perfectly alright.

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